- Das Losverfahren ist momentan „da hottest shit in world cup town“, um es mal urban-griffig zu formulieren. Jedes Team hat Angst davor, die Medien entwerfen die dazu passenden Schreckensszenarien. Das muss aber auch fürchterlich sein, wenn zwei Mannschaften in allen Belangen gleich sind (Punkte, Tordifferenz, Tore, Direktbegegnung, Schönheitswertung der Spielerfrauen) und nur das Los entscheiden kann. Dieser eine atemstockende Moment, wenn Sepp Blatter dann ins Töpfchen greift und grinsend die Karte mit der Aufschrift QATAR präsentiert. Man mag es sich nicht ausmalen.
- In Gruppe C kann es heute soweit sein. Wenn etwa Griechenland gegen die Elfenbeinküste mit 3:0 gewinnt und zeitgleich Japan mit 2:1 über Kolumbien triumphiert. Gleichzeitig würde man bei Eintritt dieser Konstellationen a) mit einem Einsatz von 1 Euro sicherlich mehrfacher Tippmillionär werden und b) der absolute Megastar auf allen Utopistenkongressen in dieser Raum-Zeit-Dimension.
- Was schauen? In beiden Partien lauert Zündstoff: Griechenland mit seinem explosiven, torhungrigen Spiel nach vorn? Oder doch Japan, dessen Gefährlichkeit im Angriff sich nur mit Godzilla im Zerstörungsrausch vergleichen lässt? Mmh. Da fällt mir ein, dass ich heute „This is the End“ als Blu-ray bekommen habe.
- Das Spiel der Japaner ignorieren wir mal. Too friendly to win, heißt auch dieses Jahr das Motto. Gleichen eine Führung aus und fangen dann noch drei Dinger.
- Griechenland – die Hoffnung für Europa. Ein Satz, der Menschen die Stirn in Falten legen lässt. Im Fußball stimmt er aber, denn der Grieche wurschtelt sich wieder durch, statt schnöde abzuschenken wie Italien, Spanien oder England. Hat gut gespielt, mehrfach gegen Latte und Pfosten getroffen, wie aus dem Nichts eine komplett neue Abteilung „Sturm“ aus dem Boden gestampft und lässt sich auch nicht von verletzungsbedingten Ausfällen entmutigen.
- Und er nimmt Geschenke an, die ihm angeboten werden. Wie das 1:0 nach gelungener „Hier, der Ball, macht mal! MfG, Ihre gegnerische Abwehr“-Vorlage. Oder den Elfmeter zum 2:1 kurz vor Glockengeläut. Der Afrikaner hingegen: kämpft, läuft, trifft sogar, aber einen Vorsprung mal über die Zeit bringen und spielentscheidende Fehler vermeiden – daran scheitert er immer noch.
Tore Spiel #1
0:1 Cuadrado (17., Foulelfmeter)
1:1 Okazaki (45.)
1:2 Jackson (55.)
1:3 Jackson (82.)
1:4 James (90.)
Tore Spiel #2
1:0 Samaris (42.)
1:1 Bony (74.)
2:1 Samaras (90., Foulelfmeter)